Spannungskopfschmerz (4 – 6 Stunden)

Spannungskopfschmerz ist die häufigste Kopfschmerzform. 90% der Bevölkerung sind mindestens einmal davon betroffen. Er äußert sich beidseitig im gesamten Kopfbereich als drückend oder ziehend, aber nie als pulsierend, wird oft als “Schraubstock” empfunden und kann in andere Körperregionen ausstrahlen.

Der Schmerz ist leicht bis mäßig, setzt häufig morgens ein, verstärkt sich im Tagesverlauf und klingt abends ab. Die Durchschnittsdauer liegt bei 4 – 6 Stunden. Anders als bei Migräne sind Symptome wie Licht- und Lärmempfindlichkeit, Schwindel, Übelkeit oder Sehstörungen selten. Auch körperliche Aktivität steigert nicht den Schmerz, kann diese sogar lindern. Drastisch geminderte Lebensqualität und Berufsunfähigkeit sind rar.

Je nach Häufigkeit der Beschwerden unterscheidet man zwischen episodischem und chronischem Spannungskopfschmerz: Letzterer, der aus einer anfangs episodischen Form entspringt, betrifft 3% der Bevölkerung und erstreckt sich mindestens über 180 Tage im Jahr. Der Patient klagt über Abgespanntheit, Schlaf-und Konzentrationsstörungen. Frauen sind häufiger betroffen als Männer.

Die Ursache ist nicht gänzlich geklärt, man vermehrt eine Kombination mehrerer Teilauslöser, wie verspannte Nacken-, Schulter- und Kaumuskulatur;  Zigaretten- und Alkoholkonsum; fehlerhafte Körperhaltung; übermüdete Augen; sowie Stress, depressive oder ängstliche Zustände. Letztlich aber deutet vieles auf eine Funktionsstörung im zerebralen Schmerzzentrum mit einer Absenkung der normalen Schmerzschwelle. Naheliegend ist auch der genetischer Faktor, da dieses Leiden familiär gehäuft auftritt.

Schmerz- und Schlafmittel sollten nur unter streng ärztlicher Kontrolle eingenommen werden, da bei dauerhaftem Missbrauch nicht nur Suchtgefahr besteht, sondern sogar eine Symptomverschärfung droht. Ergänzend oder alternativ können Entspannungstechniken wie Yoga und Autogenes Training wirksam sein.

siehe auch MedikamentenkopfschmerzMigräne und Migräne bei Frauen