Neuraltherapie (Infiltration)

Neuraltherapie

Die Neuraltherapie ist ein sowohl diagnostisches als auch therapeutisches Verfahren.

Hierbei werden lokale Betäubungsmittel (z.B. Lidocain) subcutan unter die Haut gespritzt, um verschiedene Störfelder (wie z.B. Narben) zu identifizieren und um Schmerzen zu lindern.

Dieses Therapieverfahren beruht auf zwei Grundlagen:

Infusionstherapie
Immuninfusionen

Die Störfeldtheorie beruht auf der Vorstellung, dass verschiedene krankhafte Veränderungen, Narben oder Verletzungen in einem Organ auch Auswirkungen auf andere, entfernt liegende Organe haben können.

Die Ursprungsstelle der Störungen wird als Herd, Fokus oder Störfeld bezeichnet. Dieser Fokus kann vom Körper kurzzeitig erkannt und ausgeschaltet werden. Langfristig kommt es jedoch zu Aktivierung der Störfelder und zu einem organischen Leiden – oft auch an ganz anderen Körperstellen.

Durch die Injektion von Lokalanästhetika wird der Störherd versuchsweise ausgeschaltet- verschwinden nun die Beschwerden, ist der Störherd identifiziert und wird durch weitere Behandlungen eliminiert.

Die zweite Theorie der Neuraltherapie ist die Segmenttheorie– hier wird davon ausgegangen, dass es bestimmte neurale Verbindungen zwischen unserem größten Organ- der Haut- und anderen Organen gibt. Durch Injektion in die einem Organ zugeordnete Zone (Head–Zone) wird das Organ positiv beeinflusst.

Die Neuraltherapie wird in unserem Schmerztherapiezentrum vor allem bei Beschwerden des Bewegungsapparates, Weichteilrheumatismus und als Behandlung von postoperativen Narben oder Narben nach Unfällen eingesetzt. Die Narben werden dadurch wesentlich weicher und geschmeidiger, Hauteinziehungen werden gemindert und der Störherd wird ausgeschaltet.

Auch das kosmetische Bild verbessert sich durch die Neuraltherapie dauerhaft. Prinzipiell ist die Behandlung kaum schmerzhaft, da die Neuraltherapie mit sehr dünnen Infiltrationsnadeln durchgeführt, und nur subcutan appliziert wird.

OA Dr. Mustafa Selim ist Psychiater und Neurologe.