Depression (Niedergeschlagenheit)

Depression (aus dem lateinischem „depressio”, Niederdrückung, Senkung) ist ein Zustand seelischer Bedrückung und gilt als die häufigste psychische Erkrankung, schätzungsweise bis zu 20% der Gesamtbevölkerung sind betroffen, davon deutlich mehr Frauen als Männer.

Eine Depression kann Leistungsfähigkeit und soziales Verhalten erheblich einschränken, sogar banale Alltagsaktivitäten können beträchtliche Schwierigkeiten bereiten.

Zur Grundsymptomatik gehören, gemeinsam oder vereinzelt, NiedergeschlagenheitHoffnungslosigkeit, überzogene Zukunftsängste und Schuldgefühle, körperliche wie mentale Antriebsminderung, Interessenmangel (auch bei sonst angenehmen Tätigkeiten), Konzentrationsstörungen, Minderwertigkeitsgefühle, Grübelzwang. Die Folge ist sozialer Rückzug. Eine Symptomverschärfung tritt häufig morgens auf (sogenannter Morgentief).

Besonders bei Männern verzeichnet man mitunter auch erhöhte Aggressivität und Suchgefahr (speziell Nikotin u. Alkohol). Oft gehen körperliche Beschwerden einher, insbesondere Schlaf- und Appetitstörungen, sowie Druckgefühl auf der Brust. Auch kann es zu Libidoverlust, Schwindel, Kopfschmerzen oder Muskel- und Gelenkschmerzen kommen. Zudem ist die Infektionsanfälligkeit erhöht.

Vor allem besteht aber teils extreme Selbstmordgefahr, zumal statistisch ein Großteil der Suizide auf Depressionen zurückzuführen ist.

In der Regel unterscheidet man zwischen vier depressiven Grundformen:

  • Die saisonale, auch als Winterdepression bekannt, tritt in den sonnenarmen Monaten auf.
  • Die organisch bedingte wird durch körperliche Krankheiten bzw. Veränderungen ausgelöst, wie Hirntumore, Erkrankungen von Schilddrüse, Nebennieren bzw. Hirnanhangdrüse oder auch Hormonumstellungen wie in der Periode während und nach der Schwangerschaft.
  • Die psychogene ereignet sich infolge eines schmerzlichen Ereignisses.
  • Die endogene dagegen lässt keinen unmittelbaren Auslöser erkennen.

Eine Depressionen kann des weiteren im Wechselspiel mit einer Manie auftreten, dann liegt eine bipolare Störung vor.

Die Ursachen sind komplex und multifaktoriell, so geht man u.a. von einer genetischen Veranlagung aus, da Depressionen oft familiäre Häufung aufweisen. Psychosoziale Faktoren sind allerdings ausschlaggebend, wie persönliche radikale Veränderungen, traumatische Erfahrungen oder Beziehungsarmut.

Neurologische Erklärungsmodelle heben verminderte Aktivität oder Ausprägung von Hirnareale hervor, die zur Zielverfolgung oder fürs soziale Zusammenleben zuständig sind. Auch besteht eine verringerte Ausschüttung der Neurotransmitter (Hirnbotenstoffe) Serotonin und Noradrenalin, die wesentlich bei der emotionalen Steuerung sind.

Auch können Depressionen durch Erkrankungen wie Epilepsie oder durch spezielle Medikamente, z.B. gegen Krebs, ausgelöst bzw. begünstigt werden.

Die Behandlung erfolgt grundsätzlich durch verschiedene psychotherapeutische Maßnahmen, meist kombiniert mit antidepressiven Medikamenten.

siehe auch bipolare Störung