Prostatitis-Syndrom (Prostataentzündung)

Die walnussgroße Prostata, auch Vorsteherdrüse, ist ein männliches inneres Geschlechtsorgan, das den Beginn der Harnröhre umhüllt und u.a. zur Spermaproduktion beiträgt. Die Häufigkeit ihrer Entzündung beträgt bis zu ca. 10% der männlichen Bevölkerung. Beim Prostatitis-Syndrom liegt in der Regel eine schmerzhafte Vergrößerung der Prostata vor. Ihre Ursachen und Beschwerden sind so komplex wie die Klassifizierung selbst. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen drei allgemeinen Krankheitsbildern:

Akute bakterielle Prostatitis: keimbedingt, meist durch Darmbakterien, die über die Harnröhre eindringen. Begünstig wird sie durch: aggressive urologische Eingriffe (Blasenspiegelung, Katheter), Harnweginfektion, verengte Harnröhre oder schwache Immunabwehr. Typisch sind Dammschmerzen, starker bzw. häufiger Harndrang und schmerzhaftes Wasserlassen, begleitet von Fieber und Schüttelfrost, oft auch von Stuhldrang und schmerzhaftem Stuhlgang. Die Infektion kann auch Harnblase, Nebenhoden und Nierenbecken befallen.

Verabreicht werden hochdosierte Antibiotika wie schmerzstillende und krampflösende Mittel. Auch Bettruhe und geregelter Stuhlgang sind nötig. Die Heilungsprognose ist gut.

Chronisches bakterielles Prostatitis-Syndrom: fieberlose, langfristige Entzündung durch hartnäckigen Keimbefall als Folge akuter Prostatitis oder chronischer Harnweg- bzw. Nebenhodenentzündung. Symptome sind Beschwerden beim Wasserlassen, leichtere Schmerzen in Darm und Leisten, mit unter auch im Rücken, häufig begleitet von Sexualstörungen (Erektionsstörung, verminderte Libido, schmerzhafte Ejakulation).

Die langwierige Behandlung mit hoher Rückfallquote erfolgt durch Antibiotika, neben krampflösenden und harntreibenden Mitteln. Schlimmstenfalls ist die Entfernung der Prostata zu erwägen.

Chronische abakterielle Prostatitis: Hier liegt kein Keimbefall vor. Obwohl häufigste Form (90% der Fälle) bleiben die Ursachen ungeklärt. Als mögliche Erklärungen gelten: eine Reizung durch gestauten Harn oder Prostatasekret; Autoimmunstörungen; nicht nachweisbare Keime; verspannte Beckenbodenmuskulatur. Letztere könnte psychosomatische Auslöser haben (wie Stress, Ängste, Wut, partnerschaftliche Probleme).

Die Beschwerden ähneln denen der chronisch bakteriellen Art. Die Therapie ist schwierig und komplex mit ungewisser Prognose. Bei einer Entzündung werden trotz nicht nachweislicher Erreger zunächst Antibiotika eingesetzt, neben Medikamenten zur Entzündungshemmung und Blasenentspannung. Auch pflanzliche Mittel (wie Roggenpollen, Kürbis, Brennnessel), Prostatamassagen, Wärmeanwendungen, Untersuchung auf Nahrungsmittelallergien (wie Glutin) und eine psychosomatische Behandlung können hilfreich sein.

Unsere Therapieangebote bei Prostatitis

Ein Osteopath verfügt über genaue anatomische, physiologische und embryologischen Kenntnisse des urogenitalen Bereichs. Er weiß um die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Strukturen und deren Funktionen. Das ermöglicht ihm eine gezielte Untersuchung und eine Individuell abgestimmte Behandlung. Das Ziel ist dabei immer gleich: Bewegung schaffen, damit eingeschränkte Strukturen wieder voll funktionieren können.

(aus „ Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen” von Christoph Newinger, Seite 105)

siehe auch Osteopathie-Therapie

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