Medikamentenkopfschmerz (Entzugskopfschmerz)

Unsere Therapieangebote bei Medikamentenkopfschmerz

Viele Patienten mit Kopfschmerzen nehmen, auch ohne Arztbesuch, in der Apotheke frei verkäufliche Medikamente ein.

Prinzipiell ist dagegen in Einzelfällen nichts einzuwenden, allerdings kann eine längerdauernde, nicht vom Facharzt kontrollierte Einnahme dieser Medikamente selbst zu Kopfschmerzen führen. Hier spricht man dann vom  sog. schmerzmittelbedingten Kopfschmerz oder Medikamentenkopfschmerz.

In der Regel handelt es sich bei diesen Präparaten vor allem um sog. Mischpräparate, also um Tabletten, die mehr als einen Wirkstoff enthalten, z.B. Kombinationen mit Koffein. Ebenfalls auslösend ist die lange Einnahme von spezifischen Kopfschmerzpräparaten wie Ergotamine oder Triptane, allerdings nur dann, wenn sie nicht laut der Gebrauchsanweisung eingenommen wurden.

Die Kopfschmerzen werden dann nicht mehr alleine durch die ursprünglichen Ursachen ausgelöst, z.B. durch Verspannungen, Stress oder Migräne, sondern auch durch die eingenommenen Schmerzmittel.

Leider kann der Patient diese “schmerzmittelbedingten” Kopfschmerzen nicht von den ursprünglichen unterscheiden, zur Bekämpfung dieser nimmt er weiter Medikamente ein – es entsteht ein Teufelskreis. Mehr Kopfschmerzen bedingen eine Mehreinnahme von Medikamenten, diese führen wieder zu vermehrtem Kopfschmerz.

Schließlich stellt sich ein mittelstarker Dauerkopfschmerz ein, der als dumpf, stechend oder auch pulsierend empfunden werden kann. Beide Kopfhälften sind betroffen, entweder gleichzeitig oder abwechselnd. Der Schmerz tritt fast täglich und langanhaltend mit zunehmender Intensität auf und wird in einigen Fällen durch körperliche Tätigkeiten verstärkt.

Häufige Begleitsymptome sind Licht- und Lärmempfindlichkeit und Augenflimmern. Übelkeit und Erbrechen dagegen treten seltener und in verminderter Stärke auf. Die sehr variablen Symptome ähneln oft denen von Migräne und Spannungskopfschmerz, was die Diagnose erschweren kann. Darüber hinaus kann die häufige Einnahme der Medikamente Nieren-, Magen- oder Leberschäden hervorrufen. Viele Patienten mit Nierenschäden in Dialyse- oder Nierentransplantationszentren waren ursprünglich Kopfschmerzpatienten.

Therapien bei  Entzugskopfschmerzen

Besonders wichtig sind hier eine genaue Medikamentenanamnese und eine klinische Untersuchung um andere mitbeteiligte Ursachen für die Kopfschmerzen auszuschließen.

Unerlässlich ist die Beendigung der unkontrollierten Medikamenteneinnahme und des Abusus (Missbrauch), dies kann entweder ambulant, mit regelmäßigen Kontrollen in unserem Schmerztherapie Zentrum, oder bei Bedarf auch stationär erfolgen.

Hierbei wird langsam die Dosis der Schmerzmittel reduziert und die Intervalle zwischen den Einnahmen werden verlängert. So wird der Körper langsam und für den Patienten schonend von den Schmerzmitteln entwöhnt.

Sehr hilfreich bei dieser Kopfschmerzform sind hier auch die Osteopathische TherapieKraniosakrale Osteopathie und verschiedene Entspannungstechniken die unterstützend und ausgleichend auf den Patienten wirken.

siehe auch Osteopathie als Therapiemöglichkeit